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Auf der Kaiser-Otto-Route

 

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... zu den Kaiserorten im Stammland der Ottonen

 

Er heiratete mit 16 Jahren, wurde mit 24 König der Ostfranken, mit 39 König von Italien und noch vor seinem 50. Geburtstag deutsch-römischer Kaiser: Otto der Große (912-973). In der ottonischen Königslandschaft ritt der Herrscher von Pfalz zu Pfalz, um seine Macht auszuüben. Die Idee der Korrespondenzorte zur Landesausstellung „Otto der Große und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike zum Mittelalter" (26.8. bis 9.12.2012 in Magdeburg) lehnt sich an die Praxis des Wanderkönigtums an.

Wer sich nach einem Besuch der Ausstellung in Magdeburg, der Lieblingspfalz Ottos des Großen, selbst auf die Spuren des Herrschers begeben will, wird in den acht „Kaiserorten“ Magdeburg, Gernrode, Wallhausen, Halberstadt, Quedlinburg, Memleben, Merseburg und Tilleda fündig. Sie liegen im Stammland der Ottonen und gehören mit Ausnahme von Wallhausen zur Straße der Romanik.

 

In den mehr als 1000-jährigen Orten lässt sich das Leben und Wirken des Herrschers dank sorgfältig aufeinander abgestimmter Ausstellungen, Vorträge und Führungen gut nachvollziehen. So läuft in Wallhausen in der Nähe des Kyffhäusers, wo Otto I. im November 912 wahrscheinlich geboren wurde, eine Sonderausstellung bis 9. Dezember 2012.

Im Schloss, an dessen Stelle die Pfalzanlage von Ottos Vater Heinrich I. vermutet wird, werden zwei originale Urkunden gezeigt, die von Otto ausgestellt wurden. Die Schau erzählt auf 50 Tafeln vom Glanz Wallhausens und seiner Blütezeit im 10. Jahrhundert, von der Festkultur der Ottonen und dem von Reisen geprägten Herrscheralltag.

 

 

Stiftskirche St. Servatius in Quedlinburg

 

Die UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg präsentiert Otto-Pilgern gleich zwei Sonderausstellungen: „Der König kommt!" im Dom und „Otto und die Liebe" im Schlossmuseum, beide vom 24. August bis 2. Februar 2013. Im Museum geht es um die Ehen der Ottonen, die stets aus politischen Absichten geknüpft wurden. Mit nur 16 Jahren heiratete Otto vermutlich hier seine erste Gemahlin, die englische Prinzessin Edgith. Anhand der Ehe seines Sohnes Otto II. mit Theophanu wird der rechtliche, materielle und religiöse Aspekt solcher Verbindungen beleuchtet. Zudem gründete Ottos Mutter Mathilde in Quedlinburg ein Damenstift, 973 hielt Otto hier seinen Hoftag mit internationalen Gästen ab. Besuchern sei der Domschatz empfohlen, der viele Geschenke der Ottonen beherbergt, sowie das sanierte ottonische Kellergewölbe im Schlossmuseum als Teile der Straße der Romanik.

 

Seiner ersten Frau Edgith schenkte Otto Magdeburg als Morgengabe. Gemeinsam verhalfen sie der Stadt zu ihrer Blüte. Sie bauten ein Kloster und brachten den Handel im neu errichteten Erzbistum Magdeburg in Schwung. Im Dom, den Otto reich mit antiken Bauteilen ausstatten ließ, fand der Herrscher seine letzte Ruhestätte. Der heutige Dom, ein 1209 begonnener gotischer Neubau, beherbergt noch immer einige der originalen römischen Säulen und Kapitelle sowie das Grab Ottos des Großen.

 

Auch Merseburg hat eine Korrespondenzausstellung auf die Beine gestellt, die vom 21. Juli bis zum 9. Dezember im Dom und im Kulturhistorischen Museum läuft. Hier steht Otto als Gründer des Bistums Merseburg im Fokus. Es ist überliefert, dass Otto gelobte, bei einem Sieg über die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld am 10. August 955 ein Bistum zu gründen – 13 Jahre später löste er sein Versprechen ein.

 

Die Sorge um sein eigenes und das Seelenheil seiner Söhne ließ Markgraf Gero 959 einen Damenstift in Gernrode gründen. Gero war ein Vertrauter Ottos des Großen und wesentlich an der Eroberung slawischer Gebiete östlich von Saale und Elbe beteiligt. Im Kanonissenstift auf dem Areal seiner Burg Geronisroth fand Gero schließlich auch seine letzte Ruhe. Die Stiftskirche St. Cyriakus zählt zu den am besten erhaltenen ottonischen Kirchen.

 

 

Perlenmitra - Detail, Halberstädter Domschatz

 

Als einer der kostbarsten Schätze sakraler mittelalterlicher Kunst der Welt gilt der Halberstädter Domschatz. Hier, im Dom, können Besucher nicht nur Gold und Edelsteine betrachten, sondern auch die Ausstellung „In der Hoffnung auf ewigen Lohn. Otto der Große und das Bistum Halberstadt " (14. Juli bis 9. Dezember 2012). Im gotischen Dom, der 1236 bis 1491 den ottonischen Bau ersetzte, sind noch immer originale Ausstattungsstücke des ursprünglichen Doms zu sehen.

 

 

Krypta im Kloster und der Kaiserpfalz in Memleben

 

In Memleben endete am 7. Mai 973 der Weg Ottos des Großen. Die Schau „Wenn der Kaiser stirbt – Der Herrschertod im Mittelalter", die vom 12. August bis 9. Dezember 2012 im Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben zu sehen ist, fragt: Wie sieht die Seele aus? Wird sie nach dem Tod von Dämonen entführt? Auch wenn die genaue Lage der Pfalz umstritten ist: Überreste der Klosterkirche, die Ottos Sohn, Kaiser Otto II., errichten ließ, sind bis heute zu finden. Das Benediktinerkloster diente dem dauerhaften Gebetsgedenken an Otto den Großen.

 

 

Ehemalige Königspfalz in Tilleda

 

Die vollständig ausgegrabene und rekonstruierte Anlage der Kaiserpfalz Tilleda diente als Witwenunterhalt von Theophanu, der Schwiegertochter Ottos. Die Pfalz gilt als Musterbeispiel einer früh- bis hochmittelalterlichen Herrscherresidenz. Besonders die Fragmente zweier Wohntürme, Küche, Königshalle und eine Fußbodenheizung vermitteln ein authentisches Bild vom Leben und Arbeiten in einer kaiserlichen Pfalz in ottonischer Zeit.

 

Text: Kathrin Wöhler, Juni 2012
Fotos und Bildeigner: Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH

 

 

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