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Die Kirche wird zum Raumschiff

 

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Lutherdekade:
Musikfestival „Himmel auf Erden“ krönt Themenjahr „Reformation und Musik“


2017 jährt sich Luthers Thesenanschlag in Wittenberg zum 500. Mal. Auf dieses Jubiläum stimmt seit 2008 die Lutherdekade „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“ ein.

2012 steht das Thema „Reformation und Musik“ im Mittelpunkt. Konzertreihen, Festspiele und Festivals haben ihr Programm auf das Thema Reformation ausgerichtet.

Zu den Veranstaltungshöhepunkten des Themenjahres 2012 zählt das Festival „Himmel auf Erden“, das vom 6. bis 15. Juli in Wittenberg Lutherstadt stattfindet und musikalisch das Thema „Mitten im Leben“ behandelt. Mit dabei sind die Anhaltische Philharmonie und das Bildtheater „Nico and the Navigators“

www.musikfestival-wittenberg.de

 

Silvio Wiesner liebt Wittenberg. Er ging hier zur Schule, spielte mit 14 Jahren Theater, lernte Singen. Heute ist er Projektleiter der Bühne Wittenberg und verantwortlich für das Musikfestival „Himmel auf Erden“ (6. - 15. Juli), das 2012 in sein zweites Jahr geht:

„Martin Luther hat in seinen Gottesdiensten erlaubt, dass die Gemeinde Lieder singen darf. So waren Musik und Gesang plötzlich nicht mehr ein Privileg der Elite, sondern Kultur für Jedermann. Diese Bedeutung und ihre Folgen beleuchtet das Festival, das zum zweiten Mal im Rahmen der Lutherdekade stattfindet. Luther liebte die Musik bestimmt so sehr wie die Theologie an sich. In diesen Kontext passt das Wittenberger-Festival mit dem Themenschwerpunkt „Mitten im Leben“ hervorragend, denn Musik hat Menschen immer beeinflusst“, so Wiesner.

Kamen 2011 die Musiker aus Indien, Japan und Australien – werden im Juli Ensembles aus Europa, Lateinamerika und Russland erwartet. Im vergangenen Jahr besuchten 1.300 Besucher die Festival-Konzerte: „Ich hoffe, dass wir diesmal mehr Gäste begrüßen können“, sagt Silvio Wiesner. Eröffnet wird das Festival vom Chor „The King’s Singers“. Dieses und das Konzert am 13.7. mit Iveta Apkalna, Orgel und dem Vocalconsort Leipzig finden in Kooperation mit dem MDR Musiksommer statt.

Außerdem kommen die „Lautten Compagney Berlin“ (15.7.), das „kammerorchesterbasel“ (14.7.) sowie „Nico and the Navigators“ (7.7.) und die „Anhaltische Philharmonie“ (12.7.) in die Lutherstadt.
Silvio Wiesner erzählt: „Vor jedem Konzert gibt es eine Einführung. Es wird erklärt, warum die Veranstaltung zu unserem Motto „Mitten im Leben…“ passt.

Zu erleben ist zum Beispiel am 7. Juli in der Christuskirche das Bildertheater „Nico and the Navigators“. Bei ihrem Theaterprojekt „Cantatatanz“ stehen geistliche Kompositionen von Johann Sebastian Bach im Mittelpunkt. Für „Cantatatanz“ entwickelten die Gründer, Nicole Hümpel und Oliver Proske, Szenen, die den sakralen Raum aus der Horizontalen in die Vertikale kippen und das Kirchenschiff in ein Raumschiff verwandeln – Fahrzeug für eine Reise in die Transzendentale.

 

Schauplatz für eine Meditation über Menschliches und Göttliches zugleich. „Eine farbenprächtige, freche und demütige Auseinandersetzung mit den letzten Dingen – eben mitten im Leben“, so Wiesner.

Weiterer Bestandteil des Festivals ist der „Wittenberger Thesen Chor“: „Wir sammeln Thesen für das 21. Jahrhundert“, erklärt Projektleiter Wiesner. Prominente und Unbekannte formulieren kurze Kernsätze zu den Themen Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung als „Thesen“: „Die werden von jungen Künstlern vertont und vom „Wittenberger Thesen Chor“ an öffentlichen Plätzen vorgetragen“, erzählt er.

Schmunzelnd fügt er hinzu: „So bekommt der Wittenberg-Besucher nicht nur Denkanstöße, sondern lernt auch die Stadt kennen.“ Zum Beispiel die Schlosskirche an deren hölzerne Tür Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen „Wider des Missbrauchs des Ablasshandels“ nagelte und so die Reformation begründete.

„Unser Festival läuft zehn Tage. Neben den großen und kleinen Konzerten bieten wir Workshops mit Künstlern an. Zentrale Themen sind Fremde Religionen, Musik und Gesang.
Und wir laden alle Besucher in ein Festivalcafé zum Diskutieren mit Künstlern und Veranstaltern ein. Aber nicht nur die Musik ist ein Grund, Wittenberg zu besuchen.

Als Wiege der Reformation bietet die Stadt zahlreiche lohnenswerte touristische Höhepunkte, die eine Reise zu uns mehr als rechtfertigen“, schwärmt Wiesner. Tatsächlich lebt überall in Wittenberg die Reformation, atmet der Besucher den Hauch
der Geschichte. Das hat auch die UNESCO erkannt und hat die Lutherstätten in Wittenberg 1996 zum Weltkulturerbe erklärt.

Zum Schluss verrät uns „Himmel und Erde“-Produktionsleiter seinen Wittenberger Geheimtipp für die Stunden nach Konzert oder Besichtigung: „Bummeln Sie die „Luthermeile“ entlang. Das sind die 1,4 Kilometer zwischen Stadtkirche und Lutherhaus. Hier finden Sie von uriger Kneipe bis zum Nobelrestaurant alles. Schauen Sie einfach mal rein, wir freuen uns auf Sie.“

Alle Informationen zum Festival gibt es unter:

www.musikfestival-wittenberg.de

Text: Thomas Pfundtner

 

 

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