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Zehn Brüder waren wir gewesen...

 

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Spuren jüdischen Lebens in Neukölln

Präsentation der Neuausgabe des Buches am Dienstag, den 28. Februar 2012 im Rathaus Neukölln mit Dr. Franziska Giffey, Bezirksstadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport, Dr. Dorothea Kolland, Leiterin des Bereichs Kultur und Dr. Nora Pester, Verlagsleiterin Hentrich & Hentrich Verlag Berlin sowie einem Grußwort von Dr. Hermann Simon, Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin

Das Buch „Zehn Brüder waren wir gewesen...“, Spuren jüdischen Lebens in Neukölln
erstmals erschienen 1988 und seit vielen Jahren vergriffen, herausgegeben damals wie heute von Dr. Dorothea Kolland im Auftrag des Bezirksamts Neukölln, liegt nun in einer überarbeiteten und erweiterten Neuausgabe vor.

Es stellt mit mehr als 600 Seiten ein umfangreiches Nachschlagewerk zum jüdischen Leben im Kontext der historischen Abläufe in Neukölln dar. Zahlreiche Schilderungen von Schicksalen jüdischer Persönlichkeiten vermitteln einen Eindruck des immensen kulturellen Verlustes nach deren Vertreibung und Ermordung.
Das Buch nimmt damit einen sehr gewichtigen Platz in der bezirklichen Geschichtsaufarbeitung ein. Die Geschichte der Juden in Neukölln muss immer wieder erzählt werden, damit sie nicht vergessen wird, denn es wachsen immer Menschen nach, die sie noch nicht kennen.

Um 1930 lebten etwa 3.000 Juden im traditionellen Arbeiterbezirk Berlin-Neukölln. Als Arbeiter, einfache Angestellte, kleine Kaufleute, Ärzte, Lehrer waren sie fast vollständig in das soziale, gesellschaftliche und politische Gefüge des Bezirks integriert. Durch die Nationalsozialisten wurde diese jüdische Kultur in Neukölln – wie auch andernorts – nicht nur zerstört; es wurden auch alle Spuren jüdischen Lebens verwischt.

Die Autoren dieses Buches beschreiben die Lebenswelten von Neuköllner jüdischen Menschen im wesentlichen seit 1900 – in ihrer großen Mehrheit waren es »kleine«, nicht „berühmte“ Leute. Neben der akribischen Spurensuche in vielen Archiven dokumentiert es die Erinnerungen von jüdischen Zeitzeugen, die einst ihre Kindheit und Jugend in Neukölln verbrachten. Eine andere als die bekannte bürgerlich geprägte Welt des alten Westens Berlins oder die des ostjüdisch geprägten „Scheunenviertels“ entfaltet sich.

Das Buch reicht bis in die Gegenwart hinein: Es befasst sich auch mit der Auseinandersetzung mit Geschichte in dem heute so multikulturellen Bezirk, mit multiperspektivischer Geschichtsarbeit in einem stark muslimisch geprägtem Umfeld und mit einem ganz jungen Neuköllner jüdischer Herkunft, der eine andere Sicht auf Deutschland hat als dies vor 25 Jahren der Fall war.

Zu den 20 Autoren der ersten Ausgabe kamen acht Beiträge neuer Autoren hinzu. Ein Namensregister vereinfacht das Nachschlagen und Auffinden.

„Zehn Brüder waren wir gewesen…“, Spuren jüdischen Lebens in Neukölln
Herausgegeben von Dorothea Kolland, im Auftrag des Bezirksamts Neukölln von Berlin
Abteilung Bildung, Schule, Kultur und Sport, Amt für Weiterbildung und Kultur
608 Seiten, EUR 29,90, ISBN 978-3-942271-29-5, Hentrich & Hentrich Verlag Berlin, 2012

Rathaus Neukölln

 

Info: Bärbel Ruben, Februar 2012

 

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