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Kulturhauptstadt als Region - Teil 3

 

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Im Jahr 2012 präsentieren das slowenische Maribor und die fünf weiteren Städte Slovenj Gradec, Ptuj, Novo Mesto, Murska Sobota und Velenje ihr kulturelles Leben

 

Velenje - Stadt im Park, Novo Mesto - Stadt der Situlen

 

Nur eine halbe Stunde Autofahrt von Slovenj Gradec entfernt, liegt im östlichen Teil des Saleska Tals die junge moderne Stadt Velenje. Zwar wird der Marktflecken das erste Mal im 13. Jahrhundert erwähnt und schon damals das Schloss Velenje errichtet, das später im Renaissancestil umgebaut sich über die Häuser erhebt. Aber die Stadt wurde erst im Herbst 1959 gegründet – sie ist die jüngste Stadt Sloweniens.

 

Die Stadt vom Reißbrett

 

Das moderne Velenje mit 34.000 Einwohnern hob der damalige Direktor der Kohlengrube, Nestl Zgank, aus der Taufe. Die Förderung der Kohle im großen Stil, heute liegt die Jahresproduktion immer noch bei vier Millionen Tonnen, erforderte jede Menge Arbeitskräfte, die aus dem ganzen Land kamen. Für sie baute die damalige Volksrepublik Jugoslawien eine neue Stadt.
Links im Bild: Blick vom Schloss auf die Stadt

Mehr als eine Million freiwillige Arbeitsstunden leisteten die künftigen Bewohner und es entstanden breite Straßen und Alleen sowie mehrstöckige Wohnblocks mit großen Wohnungen für die Kumpel - eine Stadt im Park.

Urska Gabersek, Kulturmanagerin von Velenje, führt mich stolz durch die schöne Stadt mit viel Grün und moderner Architektur, der die Besucher nicht ansehen, dass sie noch heute eine erfolgreiche Industriestadt mit Bergbau und Metallverarbeitung ist.

Um den Autoverkehr in der Stadt zu verringern, sind die öffentlichen Busse im Stadtverkehr kostenlos zu benutzen, natürlich auch für die Touristen. Stolz sind die Einwohner auch darauf, dass ihre Stadt nach dem Zerfall Jugoslawiens keinerlei ethnische Konflikte wie in anderen Teilen des Balkans erleben musste.

Auf dem Hauptplatz stehen zwei Denkmale, mit denen die Einwohner zwei Männer ehren: den Stadtvater Zgank, der unter Bäumen auf sein Stadtmodell schaut und die riesige Figur von Marschall Josip Broz Tito auf dem gleichnamigen zentralen Platz der Stadt.

 

 

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Festivale für Kinder und Jugendliche

Velenje ist eine junge Stadt auch im Bezug auf das Durchschnittsalter seiner Einwohner. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass hier bereits zum 22. Mal das Pippi Langstrumpf-Festival veranstaltet wird. Dieses jährlich einwöchige Kinderfestival Mitte September geht auf ein Zusammentreffen mit Astrid Lindgren in Schweden zurück. Wie kaum eine andere Roman-Figur verkörpert dieses rothaarige Mädchen Pippi Langstrumpf das aktive, selbstbewusste, kreative und gewitzte Kind – passend für ein Kinderfestival.

Was klein begann, zieht heute mehr als 100.000 junge Besucher an aus Slowenien wie auch den angrenzenden Ländern Kroatien, Serbien, Bosnien Herzegowina. Das Festival bietet alles, was Kinder mögen, Spiel und Sport, Kino und Theater und Musik – natürlich auch im Kulturjahr 2012.

„Ein weiterer Höhepunkt im nächsten Jahr ist das Festival Kunigunde“, berichtet Peter Groznik vom Kultur-Management der Stadt. „Der Name Kunigunde stammt übrigens von einer schönen Hexe, die noch immer beim Schloss Velenje spuken soll“, so Groznik. Das Festival findet vom 19. bis 27. August bereits zum 14. Mal statt und wendet sich mit Konzerten, Malerei und Theater an Studenten und junge Leute. Immerhin erwarten die Veranstalter etwa 10.000 Gäste.

Eine Besonderheit in Velenje sind Konzerte, die in 180 Meter Tiefe stattfinden. Hier befindet sich das modernste technische Museum in Europa, wie die Tourismus-Werbung verkündet, in dem in der Tiefe noch ein Fließband läuft, die Besucher per U-Bahn ins Museum befördert werden und Musik hören können.

www.rlv.si/muzej

Noch Zukunftsmusik ist ein Projekt für Touristen, das die Überschrift „Tito Velenje – Stadt von Tito“ trägt, erzählt Urska Gabersek. Dieses Projekt will den Besuchern künftig erlebte Geschichte präsentieren beginnend beim Partisanenkrieg bis zu den Arbeiterräten in Betrieben und dem „dritten Weg“, den das blockfreie Jugoslawien beschritt.

www.velenje-tourism.si

 

Hostel mit Situlenkunst

 

Im Herzen der Dolenskaja Region, 60 Kilometer von der Hauptstadt Ljubljana entfernt, liegt in der Flussschleife des Flusses Krka auf einer felsigen Halbinsel die Stadt

Novo Mesto

 

 

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Wahre Schätze fanden hier die Archäologen aus der älteren und jüngeren Eisenzeit. Gleich unterhalb der Kapitelkirche befindet sich das Dolenjski-Museum, das die Fundstücke aus den bedeutendsten vorgeschichtlichen Fundstellen ausstellt, die hier seit mehr als einhundert Jahren in Ausgrabungen entdeckt wurden. In der Periode der älteren Eisenzeit zwischen dem 8. und dem 4. Jahrhundert v. Chr. (!) hatten Hallstätter Fürsten hier ihren Sitz. Sie erlangten ihre Macht mit dem wertvollen Metall Eisen. Infolge der Grabrituale fanden sich bronzene kübelförmige Gefäße, die Situlen, mit reichen Verzierungen. Die Situlenkunst kommt auf Metalldeckeln für Gefäße, Gürtelblechen, Schwertscheiden und Helmrändern vor. Dank der vielen Fundorte wird Novo Mesto auch als Stadt der Situlen bezeichnet.

Das mitten in der Altstadt im Jahr 2010 neu eröffnete Hostel „Situla“ hat sich in seiner Fassade, in der Innenarchitektur und seinem Garten der Situlenkunst angenommen. Es ist ein bisschen wohnen wie im Museum, in dem allerdings ein Internetcafe und Seminarräume nicht fehlen dürfen.

www.situla.si

 

 

Von Jazz bis Multimedia

Im Programmkonzept der europäischen Kulturstadt 2012 für Novo Mesto, das mir die Tourismus-Managerin der Stadt Sandra Borsic zeigt, stehen die archäologischen Schätze an vorderster Stelle. Weiterhin präsentiert sich im nächsten Jahr eines der jüngsten Theater Slovenien, das Podbevsker Theater mit unterschiedlichen Genres. Außerdem wird ein internationaler Workshop für Fotografie ausgerichtet und in dem Altstadt-Kult-Jazzkeller „LokalPatriot“ wieder ein Jazz-Festival organisiert.

Im Mittelpunkt des Kulturjahres steht das Kulturzentrum Janes Trdina. Direktorin Vesna Dular kann darauf verweisen, dass in ihrem Haus im letzten Jahr 189 Veranstaltungen stattgefunden haben. „Wir bemühen uns ständig, die ganze Vielfalt in unser Kulturzentrum zu holen, von Jazz und klassischer Musik über Film und Theater bis zu Multimedia und finden bei den Besuchern, darunter auch Touristen, damit guten Zuspruch“, so Direktorin Dular.

www.novomesto.si

 

Romantisches Schloss zum Verlieben

Eines der schönsten Ausflugsziele für die Bewohner und Besucher von Novo Mesto ist das Schloss Otocec - ein Besuch im schönen Mittelalter.

 

 

Das romantische Schloss Otacec, Foto: Ronald Keusch

 

Das Schloss liegt mitten im Fluss Krka, nur durch Holzbrücken erreichbar, und strahlt Romantik pur aus. Obwohl während des 2. Weltkrieges total abgebrannt, hat das Schloss seine alte Schönheit wieder hergestellt.

Der Schlosspark im englischen Landschaftsstil mit mehreren hundert Jahre alten Bäumen wurde mit dem Schloss in den 50er Jahren wieder aufgebaut. Ergänzt wird das Ensemble durch den im Jahr 2010 neu eröffneten 18-Loch-Golfplatz Otocec und ein fünf Kilometer entferntes Thermalbad in Smarjeske Toplice.

 

Autor : Ronald Keusch, Fotos: Ronald Keusch und Peter Fabjančič
(siehe auch Bildunterschriften), September, 2011

 

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