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Killing (the power of) Time.

 

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Archiving selves, cities, histories and universes.

 

plomlompom zum Thema:

Die Gegenwart aufbewahren, die Vergangenheit rekonstruieren: die Ausdehnung jeglicher Art von Information über eine gewisse Zeit hinweg ist eine große Herausforderung. Sie beinhaltet oft verlustbehaftete Übersetzungsprozesse von verfallenden Aufbewahrungsmedien des Geistes zu verfallenden Aufbewahrungsmedien der Materie und umgekehrt.

In diesem Vortrag möchte ich einige auffallende Beispiele solcher Entwicklungsübungen näher beleuchten:

 

1. Die Konservierung des eigenen Selbst; das Erlangen von Unsterblichkeit in Pyramiden in Geschichtsbüchern; Kühlkonservierung und Gedanken-Uploads. Welche geistige und körperliche Information sollen wir speichern, wenn wir das, was uns ausmacht für die Zukunft erhalten wollen? Wird die Post-Singularitätszivilisation in der Lage sein, uns alle zu rekonstruieren?

 

2. Rekonstruktion unserer materiellen Umwelt, besonders der Städte; Rekonstruktion von vergangenen Realitätserfahrungen in Filmen und Videospielen; Aufbewahrung dreidimensionaler Momentaufnahmen von Stadtbildern für die Zukunft in „Grand Theft Auto“ und „Google Earth“; vermehrte Realitätsebenen die Vergangenes über Gegenwärtiges legen: bau mit dem Handy das World Trade Center und die Berliner Mauer wieder an ihren ursprünglichen Plätzen auf.

 

3. Einebnung und Postmodernisierung von Geschichte; die Befreiung der Geschichte von der materiellen Beschaffenheit der Zeit – sie wird dadurch zu einem nicht-linearen Spielplatz, einem schwerelosen Text, mit dem gespielt werden kann. Da Geschichte nur einer von vielen Texten ist, können Spiele auf bewusste Weise Geschichte(n) verändern, sodass neue Abfolgen sichtbar werden.

 

4. Kosmologische Grenzen in Bezug auf die Speicherung und Rekonstruktion von Information. Ist das Universum ein digitaler Datenverarbeitungsprozess? Und falls dem so ist, wie groß müsste dann die Festplatte sein, um dessen Information zu speichern? Ist Bewusstsein, das in materiellen Prozessen gespeichert ist noch nicht bearbeitbar durch unsere digitalen Datenverarbeitungsmachinen?

 

 

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