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Sanfter Winter im Gasteinertal

 

Teil 2
Schneeschuh-Wandern zu den Eiskristallen

Schon längst ist zur Wintersaison der Pistenspaß und Hüttenzauber nicht mehr allein den Ski- und Snowboardfahrern vorbehalten. Es gibt die Schlittenfahrer, die eine Rodelpartie unternehmen, seit neuestem einige wagemutige Eiskletterer, die an den Stellen der Berge mit gefrorenen kleinen Wasserfällen hochsteigen und es gibt den Wanderer, der in seinen Wanderstiefeln auf den wenigen recht fest planierten Schneewanderwegen meist neben den Loipen der Skifahrer unterwegs ist. Seit einigen Jahren ist nun ein weiterer Wintersport zu beobachten, der immer mehr Zulauf bekommt – das Schneeschuhwandern.


Schneeschuhe liegen im Trend

„Jede Woche bin ich drei bis vier Stunden mit etwa 25 Urlaubern auf Schneeschuhen unterwegs, das Interesse ist groß“, erzählt Johann Naglmayr. Er ist der National-Park-Ranger für das 28 Kilometer lange Gasteinertal, das längste Tauerntal im Nationalpark Hohe Tauern. „Vor zehn Jahren reichte es aus, zehn Schneeschuhe zum Verleihen in der Kurgemeinde vorrätig zu haben, jetzt haben wir 45 Stück angeschafft.

Auch viele Hotels leihen bereits seit einigen Jahren auch Schneeschuhe aus“, so lautet seine Bilanz. Wir fahren mit einem Jeep bis zum knapp 1600 Meter hoch gelegenen Sportgastein und stapfen, vorbei an Skifahrern, mit den Schneeschuhen los. Die neue Generation der Schneeschuhe hat moderne Bindungen, in die jeder Winterschuh passt, ist wesentlich breiter und dafür kürzer als ein Ski und unter der „Sohle“ der Schneeschuhe sind eine Reihe von Spikes verankert, die das Laufen auf vereisten Flächen erleichtern. Nur ein paar hundert Meter sind zurückgelegt und schon hat man den Tourismus-Rummel und die Hektik hinter sich.


Im Wohnzimmer der Wildtiere unterwegs

Vor sich hat der Schneeschuh-Wanderer mit frischem Schnee gezuckerte Bäume. Er kann sich recht leise bewegen, hat ein offenes Auge für die vielen Eiskristalle, die in der Luft stehen und die die Sonne strahlen lässt - so wird die Natur intensiver erlebt. Bis zur Waldgrenze kann der Besucher das Schneeschuhwandern auch allein genießen, oberhalb der Waldgrenze muss man wegen Lawinengefahr und verschneiten Bachläufen schon sehr aufpassen und sollte sich einer Gruppe mit Wanderführer anschließen.

„Natürlich wollen die Schneeschuhwanderer auch von ihrem Wanderführer viel erfahren“, erzählt Naglmayer. Da sind sie bei ihm an der richtigen Adresse. Geboren im Gasteinertal und ständig hier lebend ist er auf das engste mit der Natur verbunden. Der 55jährige Bergführer trägt standesgemäß einen nun schon grauen Bart, „weil er etwas gegen den kalten Wind im Winter schützt“. Immer wieder sind im Schnee Spuren von Tieren zu entdecken. Da ist die Spur von einem Fuchs und dort Fährten von Rehen auf der Flucht.

Naglmayer erkennt auch an den Spuren, ob das Tier alt oder jung, männlich oder weiblich ist. Wieder unterwegs, ist ein ganz hohes Quietschen zu hören. Der Nationalpark-Ranger weiß sofort, dass es sich um die Angstschreie einer Maus handelt. Ein weißer Hermelin fängt und erlegt eine graue Waldmaus. „Ein packendes Schauspiel und vergleichbar mit der Serengeti, wo ein Löwe eine Gazelle erlegt.

Die Natur soll für die Touristen schön und spannend sein“, so Naglmayer. „Wenn ich mit den Leuten unterwegs bin, will ich ihnen auch mitgeben, dass wir im Wohnzimmer der Wildtiere unterwegs sind und darauf Rücksicht zu nehmen haben.“ www.langlaufidylle.com


Die Natur muss geschont werden

Im Sommer findet der Besucher im Gasteinertal 350 Kilometer markierte Wanderwege und vierzig bewirtschaftete Almhütten. Einige von den Hütten haben auch im Winter geöffnet, vor allem nahe der Skilifte. Auch für den Schneeschuhwanderer bestehen genügend Möglichkeiten zur Rast bei Glühwein und einer deftigen Knödelsuppe mit Speck. Für den Bergführer Johann Naglmayer ist der Klimawandel und Naturschutz ein großes Thema.

Die Baumgrenze steigt weiter an, Fichten und Lärchen sind jetzt einhundert Meter höher in den Bergen zu finden, hochalpine Pflanzenarten wie Alpenrose und Enzian ebenso. „Besorgniserregend ist die Gletscherschmelze bei uns im Gasteinertal. Schließlich sorgen auch die Gletscher für unseren Wasserhaushalt“, sagt Naglmayer. Deshalb vertritt er auch vehement einen sanften Tourismus. Dazu gehört nach seiner Meinung das Bewahren und Verbessern der vorhandenen Winteranlagen.

Insgesamt 250 Kilometer Abfahrtsstrecken für Skifahrer und 50 Ski-Lifte seien genug, die Natur bedürfe der Schonung. Winter wie Sommer sollten, so Naglmayer, die Touristenströme in der Natur mehr kanalisiert werden beispielsweise durch geführte Wanderungen. Von Juni bis September überquert er einmal in der Woche mit Touristen in einer sieben Stunden Wanderung die Alpen.


Erst Ski fahren dann abtauchen

Für den zünftigen Ausklang eines Wintersporttages im Gastainertal sorgt die Alpentherme Gastein, ganz nah an der Bergbahn mit verlängerten Öffnungszeiten für Skifahrer bis 23 Uhr. Die erst vor fünf Jahren neu eröffnete Therme wirbt damit, dass sie die größte und modernste Anlage im Alpenraum sei. Sie bietet insgesamt sechs Erlebniswelten, wobei der großzügig gestaltete Saunabereich das eigentliche Erlebnis darstellt.

Hier gibt es zehn Saunakammern und zwei Thermalbecken mit warmen und heißen Wasser. Außerdem existiert ein bequemer Zugang zu weiteren Thermal- und Schwimmbecken, die mit Badebekleidung genutzt werden können. Wohl einmalig sind Spezialaufgüsse, bei denen während des Aufgusses Getränke und sogar das alkoholfreie Bier „Schlossgold“ gereicht wird. www.alpentherme.com


Mehr Erlebnisse mit GasteinCard

Der Tourismusverband im Gasteinertal hat für die diesjährige Wintersaison auch etwas Neues zu bieten. „Wie schon im vergangenen Sommer erprobt, bieten wir erstmalig allen unseren Gästen auch im Winter die GasteinCard an“, sagt Agnes Reinthaler vom Gastein Tourismus.

Mit dieser Karte können alle in einer kleinen handlichen Broschüre aufgelisteten Dienstleistungen vergünstigt oder gratis in Anspruch genommen werden. „Damit erhält der Urlauber viele Angebote zu reduzierten Preisen. „Und das tolle daran ist“, so Reinthaler, „dass der Urlauber die GasteinCard von seinem Gastgeber kostenlos zur Verfügung bekommt.“ Und dieses Angebot gilt auch für das Schneeschuhwandern im Angertal mit dem Nation Park Ranger Naglmayer. www.card.gastein.com

 

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