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Luxuswandern im Tal der Almen

 

Luxuswandern im Tal der Almen

Besuch der Etappenorte Großarl und Kleinarl
einer Weitwandertour im Salzburger Land
Autor: Ronald Keusch

Die Bergregionen der Alpen haben seit jeher zu längeren Wanderrouten verlockt mit Übernachtungen in Almhütten. Doch karge Ausstattung der Unterkünfte und das Leben aus dem Rucksack verbindet nicht jeder Wanderer mit Urlaub und Erholung. Deshalb liegt es auf der Hand, dass die Vereinigung der Europa Wanderhotels die schönsten Weitwandertouren über komfortable Hotels führt. Als große Überschrift hat man den Begriff „Luxuswandern“ gewählt.

Für den Wanderer ist folgender Luxus garantiert: Übernachtet wird bei Wander-Profis in einem zertifizierten Wanderhotel, zumeist ausgerüstet mit Sauna und Schwimmbad. Das Hotel übernimmt für eine geringe Gebühr den Gepäcktransport zur nächsten Etappe. Insgesamt stehen zehn Touren zur Auswahl.

 

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Fotos: Ronald Keusch, Michel Gruber, Toni Knapp

 

BILD-UNTERSCHRIFTEN: 1. Der Hingucker auf der Wandertour nach Kleinarl ist der Karteistörl mit Blick auf den Tappenkarsee 2. Der alt gediente Wanderführer Toni Knapp präsentiert sich mit seiner Frau Maria und seinen fünf erwachsenen Kindern 3. Blick auf Grossarl im Salzburger Land 4. Toni Knapp verlädt beim Luxuswandern das Gepäck für den Transport zum Wanderziel, 5. Begegnungen unterwegs - eine Holländerin, die immer mit ihrer Katze wandert 6. Quellwasser aus dem Fels begleitet den Wanderer 7. Liegewiese und Pool vom Hotel Guggenberger für die müden Wanderer, 8. Der Schwalbenschwanz-Enzian blüht noch Anfang September 9. Tochter Manuela und Vater Toni Guggenberger halten die Wandertradition hoch

 

Hotel „Alte Post“ – Haltepunkt mit Tradition

Die Tour „Über die Hohen Tauern zum Dachstein“ führt a la carte über insgesamt sechs Etappen. Das dritte Etappenziel befindet sich im Hotel „Alte Post.“ Das große Eckhaus mitten im Ort Großarl im Salzburger Land ist ein Haltepunkt mit Tradition. Schon vor 300 Jahren wechselten die Postkutscher ihre Pferde auf dem Weg nach Sankt Johann. Dann avancierte vor 100 Jahren die „Alte Post“ zum Gasthof und Hotel. Seit drei Jahren ist das traditionelle Wanderhotel wieder eine Station: beim Luxuswandern von Hotel zu Hotel.
Hier finden die Gäste bei der Familie Knapp Wanderkompetenz pur.

„Ich wandere nicht allein wegen meiner Gäste, sondern weil es mir selbst immer wieder viel Spaß macht und mich fit hält“, gesteht Toni Knapp. Der 59jährige Hotelier gehört zu den Pionieren eines organisierten Wanderns mit Urlaubern. Schon vor mehr als 40 Jahren war er als junger Bursche mit den Hotelgästen in den Bergen unterwegs, zur damaligen Zeit eher die Ausnahme. Im Laufe eines Jahres ist er mit seinen Hotelgästen auf etwa 120 Touren unterwegs und bewältigt dabei, wie er mit etwas Stolz bilanziert, zirka 80.000 Höhenmeter. Außerdem übernehmen auch seine Ehefrau Maria und Tochter Elisabeth im Wechsel Wanderführungen.

Um den Titel eines Europa Wanderhotels zu tragen, werden für die Hotelgäste pro Woche mindestens vier regelmäßig geführte Wanderungen organisiert. Außerdem gehören weitere Angebote dazu wie Verleih und Verkauf von Wanderausrüstung (Schuhe, Stöcke Regenschutz u.a.), einen Trockenraum für Kleidung und Schuhe, eine Vielzahl von Wanderkarten sowie Pflanzen- und Naturbücher, der Einsatz von einem Wanderbus, kostenloser Fahrradverleih und nicht zuletzt auch regionale und gesunde Küche.


Beim Wandern ist der Weg das Ziel

„Wir in Großarl liegen im Tal der Almen. Die meisten der insgesamt 40 Almhütten sind bewirtschaftet und stellen Butter, Käse, Eier, Wurst und Speck her. Uns beliefern der Pertil-Bauer und der Kreee-Bauer von der Alm Hüttschlag “, erzählt Toni Knapp. Doch zugleich versichert er, dass eine Gastwirtschaft auf der Alm nicht ausreicht, um das Wandern zu fördern.

Viele alte Almwege sind noch erhalten, denn, so Knapp, „Der Weg ist das Ziel.“ Für die Stammgäste entdeckt der Wanderführer auch schon mal einen noch kaum bekannten uralten Almweg. Über jede organisierte Wanderung führt Familie Knapp akribisch ein Wandertagebuch und auf der Homepage des Hotels kann der Gast noch Jahre später bis zu 50 Fotos von der Tour wieder finden.


Alte Post bekommt Zuwachs

Zur altbewährten Gemütlichkeit der „Alten Post“ kommt übrigens noch in diesem Jahr viel Neues dazu. Die Familie Knapp eröffnet im Dezember einen Neubau. Er befindet sich auf der gegenüber liegenden Straßenseite mit einer Mischung aus Tradition und Moderne. Hier entstehen 26 neue Komfortzimmer, eine Terrasse mit neuer Gartenanlage und ein Wellnessbereich mit Ruheräumen. Die Alte Post in Großarl ist beim Luxuswandern über die Hohen Tauern zugleich der Startplatz für die nächste Wanderetappe.

Beim Frühstück im Hotel wird die Wanderjause eingepackt, Getränke, belegte Brote und etwas Obst. Toni Knapp transportiert die Wanderer mit seinem Wanderbus bis nach Hüttschlag zur Hallmoosalm. Von hier machen sich die Luxuswanderer auf den Weg. In einer anspruchsvollen Tour über insgesamt 900 Höhenmeter steigen sie über die Karteisalm bis zum Karteistörl (2145 Meter), um schließlich den Tappenkarsee zu erreichen. In der Zwischenzeit lädt Toni Knapp das Gepäck der Wanderer in den Wanderbus.


Etappenziel in Kleinarl ist Hotel Guggenberger

Während die Wanderer beim Aufstieg schwitzen, werden ihre Koffer zur nächsten Station, dem Wanderhotel Guggenberger in Kleinarl gefahren. Die Wanderer steigen vom Tappenkarsee hinab ins Tal über die Schwabalm bis zum Jägersee. Hier erwartet sie Toni Guggenberger. Sein Hotel kann auf eine lange Traditionslinie zurückblicken, die bereits 1897 begann als Gastwirtschaft in Kleinarl. Auch für ihn und seine gesamte Familie ist das Zertifikat Wanderhotel keine formale Angelegenheit oder nur ein PR-Gag, sondern eine Herzenssache. Für Toni Guggenberger gehören die Sichten rund um den Tappenkarsee zu den schönsten in den Alpen.

Der Abstieg vom Tappenkarsee ins Tal, so schwärmt er, werde stetig vom Fluss des Wassers aus dem See ins Tal begleitet. „Das Wasser dringt an vielen Stellen direkt aus dem Felsen“, beschreibt Toni. “Wir nennen dieses Naturschauspiel Eisbründl - einfach phantastisch.“ Die dritte Wanderetappe endet am Jägersee. Das gesamte Gebiet einschließlich dem Tappenkarsee gehört der deutschen Gräfin Constanze Nesselrode, die diese Naturschönheiten allen Besuchern offen hält. In ihrem rustikalen Jagdhaus am See residiert ein Gasthof, der berühmt ist für seine Forellen.


Lichterwanderung und Sonnenaufgangstour

Das Wanderhotel Guggenberger veranstaltet von Ende Mai bis Mitte Oktober wöchentlich drei Wandertouren. Toni Guggenberger teilt sich die Wandertouren mit seiner Tochter Manuela. Sie führen auch beide Wandertagebücher, auf denen sie per Foto jede Wandertour dokumentieren. „Bei unseren Gästen ist besonders unsere Lichterwanderung im Zeitraum von Mitte Juli bis August beliebt“ erzählt Manuela Guggenberger. „In der Dämmerung schweben wir mit der Bergbahn auf den Gipfel und erleben den Sonnenuntergang. Zurück geht es dann gemeinsam von der Mittelstation mit Taschenlampen ins Tal.“

Bei der Sonnenaufgangstour muss man schon um vier Uhr in der Frühe aufstehen, fährt um 4.30 Uhr (!) mit der ganz nah gelegenen Bergbahn auf 1900 Meter Höhe und dann wird noch auf 2000 Meter Höhe des Mooskopfes gewandert. Das Hotel Guggenberger hat übrigens nur hundert Meter entfernt eine ganz berühmte Nachbarschaft. Annemarie Moser-Pröll, die wohl erfolgreichste Rennläuferin der Skigeschichte, richtete hier ein Café ein, in dem der Besucher ihre Medaillen- und Trophäensammlung bestaunen kann.

 

 

Abendstimmung bei der Lichterwanderung in Kleinarl, Foto einer Urlauberin ...

 

Luxus für den Körper am Pool

Bisher sind noch nicht so viele Luxuswanderer unterwegs. „Sie kommen meistens am Mittwoch, oft Einzelwanderer oder eine Familie, ganz selten Gruppen“, sagt Toni Guggenberger. Der langjährige Wanderführer empfiehlt, eine Trinkflasche bereit zu halten, um unterwegs von dem an vielen Stellen sprudelnden Quellwasser zu kosten. Es bringt beim Wandern Energie. Außerdem bittet er die Wanderer, auf den Almen an den Hütten nicht vorbei zu gehen, sondern einzukehren und sich auch etwas zum Essen servieren zu lassen. „Das ist auch ein kleiner Beitrag dazu, diese Almenkultur zu erhalten“, so der Wanderführer.

Manche Luxuswanderer legen in seinem Hotel für einen Tag eine Pause ein. Das Grundstück der Guggenberger besitzt eine schöne Wiese mit bequemen Liegen und Sonnenschirmen, einen Pool und eine Sauna. „Das ist auch ein Luxus für den Körper“, weiß Toni Guggenberger.

Die nächste Etappe vom Hotel Guggenberger in Kleinarl führt ein Stück über den Salzburger Almenweg entlang, über den Mooskopf und die Kogelalm nach Wagrain in das Familien-Wanderhotel Erika. Wenn die Wanderer wieder unterwegs sind, steht ihr Gepäck schon im Hotelzimmer ihres nächsten Etappenziels.

Weiterführende Links:

www.altepost.cc
www.hotel-guggenberger.at
www.wanderhotels.com

 

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